Der Recruiting Funnel

Unter Recruiting Funnel versteht man eine Art Journey oder auch einen Plan, der die Stufen des Bewerbungsprozesses beschreibt. Anfangs erhalten Unternehmen eine Vielzahl an Bewerbungen, im Laufe des Auswahlverfahrens werden die Kandidaten für eine konkrete Stelle jedoch immer weiter selektiert.

Der mobile Social Recruiting Funnel

Das Prinzip eines Funnels ist nun klar. Wie wir dieses (noch) theoretische Konstrukt für die Mitarbeiter-Gewinnung nutzen, zeigen wir Ihnen anhand des mobilen Social Recruiting Funnels.

Die Art, sich zu bewerben, hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Während man als Arbeitgeber früher auf Lebenslauf und Motivationsschreiben per E-Mail bestanden hat, schreckt man mit dieser Forderung vor allem die junge Generation heutzutage ab.

Bewerber möchten möglichst schnell und von unterwegs aus – also mobil am Smartphone – mit einem potenziellen Arbeitgeber in Kontakt treten. Am Handy hat man allerdings weder Lebenslauf noch Motivationsschreiben gespeichert. Es muss also eine andere Möglichkeit geben, relevante Informationen vom Kandidaten einzuholen.

Aus diesem Grund werden mithilfe des Social Recruiting Funnels bereits erste Fragen an den Bewerber gestellt. Diese Variante wirkt nicht nur wesentlich attraktiver für Jobsuchende, sondern erlaubt Ihnen auch, eine effizientere Vorauswahl zu Bewerbungsgesprächen zu treffen und spart Zeit und somit Geld.

Die Befragungen auf eigenen Landing Pages sind für eine höhere Benutzerfreundlichkeit auf Mobile First optimiert und können auf diversen Online Marketing Kanälen kommuniziert werden. Dazu aber später mehr.

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Aufbau des Recruiting Funnels

Der typische Bewerber durchläuft mehrere Phasen während seiner Kandidatenreise. Vom ersten Kontaktpunkt bis zur Einstellung befindet er sich in unterschiedlichen Stadien, die wie folgt beschrieben werden können:

• Der Jobsuchende wird auf ein Unternehmen aufmerksam (Wahrnehmung)
• Das Interesse wird geweckt bzw. intensiviert (Anziehung)
• Der Kandidat schickt eine Bewerbung an das Unternehmen (Bewerbung)
• Der Bewerber kommt in die nähere Auswahl (Selektion)
• Das neue Team-Mitglied wird angestellt (Einstellung)

Jede dieser Phasen birgt Chancen, deren Potenziale es zu nutzen gilt, sowie Risiken, die minimiert werden müssen.

1. Phase: Wahrnehmung / Aufmerksamkeit

Zu Beginn möchten Sie natürlich die Aufmerksamkeit Ihrer Zielgruppe erhalten und so viele potenzielle Mitarbeiter wie möglich ansprechen. Nutzen Sie Ihre vorhandenen Online Marketing Kanäle, um Ihre Stellenanzeigen zu kommunizieren und Sichtbarkeit zu generieren.

Eine absolutes Muss dafür, ist eine moderne, Suchmaschinen-optimierte Website, die nicht nur Einblicke in Ihre Projekte, sondern auch in Ihren Arbeitsalltag, die Unternehmenskultur und das Team gibt.

Wenn diese Basis steht, sollten Sie Ihre freien Stellen des Weiteren in den Sozialen Medien veröffentlichen. Neben dem organischen Posting bieten sich zudem Facebook und Instagram Anzeigen an, um Ihre zuvor definierten Wunsch-Kandidaten zu erreichen.

2. Phase: Anziehung / Interesse

Die größte Hürde haben wir nun überwunden, nämlich die Aufmerksamkeit unserer Zielgruppe zu bekommen. Kandidaten befinden sich aktuell an dem Punkt, sich Ihre Stellenanzeige durchzulesen und zu bewerten, ob das Unternehmen zu ihren Vorstellungen passt.

Jetzt dreht sich alles darum, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren und das Interesse des Lesers zu wecken bzw. intensivieren. An dieser Stelle ist es von essenzieller Bedeutung, jene Argumente zu liefern, die potenzielle Angestellte schließlich überzeugen sollen, Teil des Teams zu werden.
Vor allem die Employer Value Proposition wird hier zum entscheidenden Erfolgsfaktor. In dieser prägnanten Aussage fassen Sie kurz und knackig zusammen, warum sich Arbeitnehmer für Sie entscheiden sollten.

Möglicherweise informiert sich die Zielgruppe infolgedessen auf der Website, insbesondere zur Karriereseite. Diese sollte – um ein richtiger Blickfang zu sein – elementare Bestandteile enthalten. Mehr dazu erfahren Sie im Artikel „So erstellen Sie eine ansprechende Karriereseite“.

3. Phase: Bewerbung

Versetzen Sie sich einmal in die Lage Ihres Wunsch-Kandidaten und hinterfragen Sie Ihren aktuellen Bewerbungsprozess kritisch. In der tatsächlichen Bewerbungsphase springen Personen gerne ab, weil die Candidate Experience nicht berücksichtigt wurde.

An welchem Punkt verlieren Sie Ihre Bewerber? Zu viele Fragen und Schritte im Verfahren werden oft als mühselig empfunden. Insbesondere mit zu hoher Komplexität schrecken Sie potenzielle Arbeitnehmer schnell ab.

Merken Sie sich daher folgendes: Ein einfacher, flüssiger Prozess, der innerhalb weniger Klicks die wichtigsten Infos abfragt und die Bewerber neugierig auf mehr macht, wird Ihnen den gewünschten Erfolg bringen.

Auf diese Don’ts sollten Sie spätestens im Jahr 2023 verzichten:

• Aufforderung zum Motivationsschreiben
• Mobile First ignorieren
• Kein Recruiting-Tool nutzen, mithilfe dessen man alle Updates festhalten kann
• Nur eine Kontaktmöglichkeit anbieten
• Kein Online-Bewerbungsformular nutzen
• Keine Ansprechperson vorstellen
• Keinen klaren Bewerbungsablauf inkl. Fristen darstellen

4. Phase: Selektion / Auswahl

Für Ihr Unternehmen möchten Sie jene Persönlichkeiten gewinnen, die aufgrund ihrer Erfahrung, Fähigkeiten oder auch Einstellung zum Wachstum beitragen können. Daher ist es wichtig, die richtigen Fragen bereits im Bewerbungsverfahren gestellt zu haben.

Im finalen Auswahlverfahren sollten Sie nicht nur die Hard Skills der Kandidaten, sondern auch ihre Soft Skills in die Entscheidung miteinfließen lassen. Letztlich möchten Sie nur diejenigen Kandidaten zu einem Probetag einladen, die auch zum Team passen.
Das Selektionsverfahren könnten z.B. wie folgt aussehen:

1. Bewerbungen selektieren
2. Kurzer Video-Call, um die wichtigsten Fragen zu klären
3. Einladung zum Vorstellungsgespräch
4. Vereinbarung eines Probetags
5. Nachbesprechung des Probetags inkl. Angebotsbesprechung

5. Phase: Einstellung

Mit der Unterzeichnung des Vertrags, der beide Seiten zufriedenstellt, haben Sie Ihr neues Team-Mitglied gewonnen. Dank Recruiting Funnel finden Sie qualifizierte Kandidaten nicht nur schneller (bzw. werden von diesen gefunden), sondern haben die Gewissheit, dass die Person perfekt ins Team passt und eine langfristige Bereicherung für das Unternehmen darstellt.

Best Practice Beispiel: Mobiler Recruiting Funnel für SeneCura

Sie erinnern sich, dass wir zu Beginn des Artikels über den mobilen Social Recruiting Funnel gesprochen haben. Dieser soll den etwas veralteten Bewerbungsprozess ablösen und vor allem für das Erreichen der jungen Zielgruppe eine große Chance bieten.

Damit Sie sich besser vorstellen können, was damit genau gemeint ist, werden wir Ihnen im Folgenden ein Best Practice Beispiel näherbringen, wie unsere Experten  einen solchen Funnel umgesetzt haben.

Für den führenden privaten Betreiber von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen in Österreich, die SeneCura Gruppe, wurde ein mobiler Recruiting Funnel entwickelt, um das Bewerbungsverfahren für Kandidaten zu vereinfachen. Das Unternehmen mit zahlreichen Standorten kämpfte in der Vergangenheit damit, die Menge an Bewerbungen effizient zu bewältigen. Im ersten Schritt wurde das Webdesign für diese separate Landing Page erstellt, welche dann im nächsten Schritt auch technisch von inconcepts marketing gmbh umgesetzt wurde.