Pillar Pages: Welche ReIevanz haben sie für die SEO?

Suchmaschinenoptimierung ist eine sich stetig weiterentwickelnde Marketing-Disziplin, bei der man permanent am Ball bleiben muss. Was heute gilt, kann morgen schon veraltet sein. Eine beliebte Strategie, um für ein gutes Ranking Ihrer Inhalte zu sorgen, sind sogenannte Pillar Pages. Statt sich stur auf Keywords zu beschränken, handelt es sich hierbei um eine Möglichkeit, in Themen zu denken. Damit entwickeln Sie Themencluster und Content-Strategien, die darauf abzielen, Autorität in diesen Bereichen (Cluster) aufzubauen. Warum sich diese Taktik als klug erweist und welche Ziele Sie damit verfolgen, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.

Post Author: Clemens Graf

Verfasst von: Clemens Graf

Lesezeit: ca. 10 min

Pillar Pages

Diese Themen werden behandelt

Änderung im Suchverhalten

Der gemeinsame Nenner im Marketing ist der Kunde. Maßnahmen richten sich immer am Konsumentenverhalten aus, so auch die Suchmaschinenoptimierung. Hier zeigt sich ein klar erkennbarer Trend, inwiefern sich das Suchverhalten der Benutzer nachhaltig verändert hat.

Während bislang Longtail-Keywords (z.B. „bestes material für messer“) die höchste Priorität in der SEO eingenommen haben, so zeichnen sich seit einiger Zeit neue Ansätze ab. Die Änderungen betreffen tatsächlich auch die strukturelle Organisation Ihrer Inhalte. Wer diese Bewegung an sich vorbeiziehen lässt, wird bald nicht mehr mit der Konkurrenz mithalten können.

Wie aber äußert sich der Wandel im Suchverhalten?

1. Längere, ausformulierte Suchanfragen

Statistiken belegen, dass 64 % aller Suchanfragen heutzutage mindestens vier Wörter umfassen. Darunter finden sich Suchbegriffe, die bereits ausformulierte Sätze darstellen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Um die passendsten Suchergebnisse zu erzielen, werden konkrete Suchanfragen gestellt.

Eine Erklärung, warum diese Art der Suchanfrage immer beliebter wird, lässt sich auf die zunehmende Verwendung der Spracheingabe zurückführen. Siri, Google Assistant, Alexa und Co. machen etwa 20 % aller auf mobilen Geräten getätigten Google Suchen aus. Prognosen weisen auf die weitere Entwicklung dieses Trends hin.

Selbstverständlich spielt auch die Masse an Inhalten eine wichtige Rolle. Da Quantität bekanntlich nicht gleich Qualität bedeutet, versuchen Benutzer mit gezielteren Suchen, Ergebnisse zu erhalten, die ihre Fragen und Anliegen beantworten.

Weil Ergebnisse außerdem größtenteils nur überflogen werden, wird den Überschriften eine größere Bedeutung zugeschrieben. Gemeinsam mit den Descriptions liefern diese bereits relevante Infos oder dienen sogar zur groben Beantwortung der Suchanfrage.

2. Qualität und Genauigkeit der Suchergebnisse steigen

Nicht zu unterschätzen: Google’s Algorithmus entwickelt sich stetig weiter, um die Ausspielung qualitativer Ergebnisse zu optimieren. Für diejenigen, die Suchmaschinenoptimierung betreiben, bedeutet es, dass Fortschritt, Veränderungen und Trends genau im Auge behalten werden müssen.

Ein Beispiel: Früher achtete man darauf, möglichst viele interne Links auf den Seiten unterzubringen. Mittlerweile geht Google sogar gegen „Link-Spamming“ (irrelevante interne Links) vor. Ebenso werden ausformulierte Suchanfragen der User nicht mehr auf einzelne Keywords hin geprüft werden. Dies hat den großen Vorteil, dass Nutzern auch dann geholfen wird, wenn die Suchanfrage nicht optimal formuliert war. SEO-Experten müssen diese Lücken wiederum schließen, um hochwertigen Content bereitzustellen. Nur wenn Google und Nutzer einen Mehrwert in den Inhalten sehen, wird ein gutes Ranking erreicht.

Für Ihre Website bedeutet dies, dass Kernthemen definiert und für die Struktur herangezogen werden sollten. Diese Strategie verfolgt ein klares Ziel. Sie werden nämlich zu möglichst vielen Varianten einer Suchanfrage zu einem bestimmten Thema gefunden.

Als Teil dieser Taktik werden Kerninhalte über Hyperlinks mit spezifischeren Blogbeiträgen zu bestimmten Longtail- Keywords (in ausformulierter Form) verknüpft. Genau das ist der Sinn eines Themencluster-Modells. Dazu aber gleich mehr.

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3. Besseres Ranking durch Themencluster

Die veraltete Strategie mit einzigartigen Blogbeiträgen, welche durch Keyword-Stuffing ein gutes Ranking erzielt haben, funktioniert heute nicht mehr. Das Resultat waren schlecht strukturierte Inhalte, die Informationen nicht logisch und sinnvoll weitergaben. Zusätzlich biss sich die Katze in den eigenen Schwanz, da die erstellten Beträge zu ähnlichen Themen miteinander konkurrierten. Ein neuer Ansatz muss her.

Themencluster-Modell

Wie kann man mit seinen Inhalten von Google als relevant eingestuft werden? Wie bereits erwähnt gilt es, Seiteninhalte in Kernthemen zu strukturieren und durch interne Verlinkungen sinnvoll zu „clustern“ (gruppieren). So schaffen Sie es, möglichst viele Varianten und Aspekte einer Suchanfrage abzudecken, um im Ranking zu steigen.

Stellen Sie sich dieses Modell wie eine Art Mind Map vor. Im Fokus steht das Kernthema, wertvolle Zusatzinfos, die weiter in die Materie gehen, werden rundherum angeordnet. Striche (= Hyperlinks) verbinden den Pillar Content (mittig) mit dem Cluster Content (umliegend).

Themencluster Pillar Pages

In der Praxis wird dies meist als Strategie über eine gewisse Zeit hinweg umgesetzt. Es handelt sich also nicht um einen kompletten Website-Umbau über Nacht. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre sogenannte Pillar Page aufsetzen.

Was ist eine Pillar Page?

Der Name Pillar Page wird abgeleitet vom englischen Wort „pillar“ (zu Deutsch Säule). Die Seite fungiert als Kernprodukt eines Themenclusters und dient der Übersicht bzw. Kurzvorstellung eines bestimmten Themas.

Während auf einer Pillar Page zwar umfangreich, aber nicht detailliert auf ein Anliegen eingegangen wird, so liefert der Cluster Content in Form von Blogbeiträgen spezifische Information, die via Hyperlinks mit der Pillar Page verknüpft ist.

Die Pillar Page befasst sich mit sämtlichen Aspekten eines Themas, lässt aber tiefergehende Fragen offen, die im Zuge der Blogartikel aufgegriffen werden.

Vorteile der Pillar Page

  • Detaillierter Content, der die konkreten Suchanfragen der User beantwortet
  • Inhalte gehen nicht nur in die Tiefe, sondern auch in die Breite
  • Inhalte werden von Google schnell erfasst und indexiert
  • Logische Vernetzung & Struktur durch interne Links
  • Website-Besucher finden sich besser zurecht (Pillar Page = Wegweiser)

Wie erstellt man eine Pillar Page?

Nehmen Sie sich für die Erstellung einer fundierten Strategie genügend Zeit. Eine Pillar Page mit dem gesamten Cluster Content sollte bereits grob geplant sein, bevor Sie sich ans Werken machen. Um die Planungsarbeit kommt man im Marketing sowieso nie herum.

1. Thema bestimmen

Welche Themen sind für Ihre Zielgruppe besonders interessant? Die Themenfindung stellt den ersten Schritt zur Umsetzung Ihrer Pillar Page dar. Wichtig ist also, dass man bereits im Vorhinein eine konkrete Persona erstellt hat, die man jetzt vor Augen hat.

Bei der Wahl des Themas sollte darauf geachtet werden, dass dieses breit gefasst ist und genügend Potenzial für weitere Beiträge mit spezifischen Infos vorhanden ist.

Ein Unterpunkt befasst sich außerdem mit der Recherche passender Keywords, die das Thema in all seinen Facetten abdecken.

2. Themen-Cluster bilden

Nun geht es darum, eine Übersicht von allen Unterthemen zu erstellen, die sich vom Kernthema ableiten lassen. Eine Mind Map verschafft Ihnen hierfür eine gute Basis, um ein logisches System aufzustellen.

Die Unterthemen sollten so gewählt sein, dass sie eine konkrete, häufig gestellte Frage behandeln. Gleichzeitig muss aber genügend Inhalt zur Verfügung stehen, damit ein eigenständiges Content Piece daraus entstehen kann.

Aus den zuvor recherchierten Keywords ergibt sich zumeist ein guter Eindruck, welche Unterthemen, Blogbeiträge etc. möglich sind.

3. Inhalte erstellen

Ist die Planungsphase abgeschlossen, können Sie sich auch schon der Content Erstellung widmen. Damit Ihre Pillar Page keine Inhalte vorwegnimmt und Sie dadurch Gefahr laufen, Fragen doppelt aufzugreifen, empfiehlt es sich im ersten Schritt Stichworte festzuhalten.

4. Cluster aufbauen

Eine Pillar Page zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass auf die entsprechenden vertiefenden Unterseiten verlinkt wird. Parallel besitzen aber auch die Cluster Content Seiten Verknüpfungen zur Pillar Page.

Vergessen Sie nicht an den passenden Stellen einen Call to Action zu setzen, um die Besucher zu einer bestimmten Handlung zu motivieren, z.B. einem PDF Download. So schaffen Sie es auch, die Nutzer auf weitere Unterseiten zu leiten.

5. Pillar Page und Content Cluster weiterentwickeln

Die Pillar Page inklusive erstem Cluster Content ist erstellt? Damit hat sich die Sache definitiv nicht erledigt. Statt sich auf den Lorbeeren der harten Arbeit auszuruhen, gilt es, die Inhalte Stück für Stück weiter auszubauen und zu aktualisieren.

Auch die Suchanfragen der Nutzer ändern sich mit der Zeit, sodass sich für Ihre Website nach und nach neue Content Möglichkeiten erschließen.

Beispiel für eine Pillar Page

So viel zur Theorie. Wie kann das Ganze nun in der Praxis aussehen?

Ein Paradebeispiel für gelungene Pillar Pages ist die Website typeform.com, welche Unternehmen dabei unterstützt Formulare, Umfragen und Quiz für Kunden ansprechend zu gestalten.

Die Pillar Page „Customer Success“ befasst sich mit dieser Thematik auf unterschiedlichen Ebenen und lädt die Besucher dazu ein, weiteres detailliertes Infomaterial in Form von Blogbeiträgen, Grafiken und Statistiken zu konsumieren.

Eine klare Struktur und optisch ansprechende Gestaltung halten den Besucher auf der Website und geben ihm dabei nicht nur Antworten auf seine Fragen, sondern kreieren eine echte Experience.

Fazit

Und? Haben Sie das Potenzial von Pillar Pages für sich erkannt? Die Auseinandersetzung mit Themenclustern gibt Ihnen nicht nur Stoff für Ihr Content Marketing, sondern ist eine erfolgreiche SEO-Taktik, die bereits vielen Unternehmen die nötige Unterstützung gebracht hat. Hierfür muss man sich nicht mit technischen Daten etc. beschäftigen, um im Ranking weiter zu steigen, sondern bringt unkompliziert und benutzerfreundlich neuen Wind in die Website. Mit einer Pillar Page ist außerdem nichts in Stein gemeißelt und Sie können kontinuierlich an der Optimierung Ihrer Website und Suchmaschinenoptimierung basteln.

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Veröffentlicht am 21. April 2022

, aktualisiert am 14. November 2023

Vorstellung: Clemens Graf

Clemens Graf

Clemens Graf ist Gründer & CEO der Werbeagentur inconcepts marketing Gmbh. Seit vielen Jahren ist er ebenfalls intensiv im Bereich online Marketing und Brand Building unterwegs und berät mit seinem Know-How sowohl nationale als auch internationale Unternehmen, um die Potenziale der digitalen Medien vollständig zu nutzen.

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