In 10 Schritten zum perfekten Corporate Blog
Ein Blog ist heutzutage ein grundlegender Bestandteil von Content Marketing Strategien. Durch interessante Artikel gelingt es, neue Besucher auf die Website zu bringen und einmalige Besucher zu wiederkehrenden zu machen. Doch was muss man beachten, um das Maximum aus dem mühsam erstellten Blog Artikel rauszuholen? In diesem Artikel geben wir Ihnen 10 konkrete Schritte an die Hand, mit denen Sie Ihren Corporate Blog / Unternehmensblog erfolgreich umsetzen können.
Verfasst von: Clemens Graf
Lesezeit: ca. 14 min
First things first – bevor wir loslegen, beantworten wir ganz kurz folgende Frage:
Was ist eigentlich ein Corporate Blog?
Den Begriff Blog kennt mittlerweile schon fast jeder – es ist ein zusammengesetzter Begriff aus den Wörtern Web und Log. Also eine Aufzeichnung fortlaufender Beiträge im Internet. Soweit so gut. Und Corporate? Corporate kommt aus dem Englischen und bedeutet in diesem Fall Firmen…, Konzern…. Demnach ist ein Corporate Blog also ein Blog eines Unternehmens, mit dem konkrete Ziele des Unternehmens verfolgt werden, also ein Unternehmensblog.
Nachdem das geklärt ist, schauen wir uns an, wie man denn nun einen erfolgreichen Unternehmensblog umsetzen kann.
1. Die Grundlage für alles – was ist eigentlich das Ziel?
Das bringt uns auch schon zum ersten Schritt. Nämlich der Frage – was ist eigentlich unser Ziel mit dem Corporate Blog? Dieser Schritt sollte nicht unterschätzt werden. Zu oft legt man mit vollem Elan los, weil es einfach eine gute Idee zu sein scheint um nur kurze Zeit später zu merken, dass das ganze Projekt auch schon wieder eingeschlafen ist. Warum? Es wurde nie eine grundlegende Strategie und Ziel definiert.
Nehmen Sie sich also die Zeit um herauszufinden, was mit einem Blog alles gemacht werden kann. Vergleichen Sie es mit den Prioritäten für Ihr Unternehmen und schauen Sie, wie Sie diese mit dem Blog unterstützen können. Möchten Sie Mitarbeiter gewinnen? Neukunden? Ihre Marke bekannter machen? Das Image verbessern? Mehr Besucher auf die Website bringen? Sich selbst eine Expertenposition verschaffen?
2. Wer ist meine Zielgruppe?
Bevor Sie nun voller Begeisterung loslegen, muss ich Sie nochmals mit Strategie und Analyse nerven. Gut, wir wissen nun was wir erreichen möchten – doch wen müssen wir nun mit dem Corporate Blog ansprechen, um diese Ziele zu erreichen? Gibt es mehrere Zielgruppen? Können diese mit einem Blog sinnvoll abgedeckt werden? Erstellen Sie passende Personas für Ihre verschiedenen Zielgruppen und überlegen Sie sich, was für diese wichtig, interessant, relevant wäre. Dies hilft Ihnen später dabei festzulegen, worüber Sie eigentlich schreiben werden.
3. Die 5 essentiellen Bestandteile von erfolgreichen Blog Artikeln
Bevor wir uns mit dem Inhalt des ersten Artikels beschäftigen, sollten Sie die 5 Bestandteile erfolgreicher Artikel kennen.
- Es sollte klar sein, doch oft wird es übersehen – Ihr Inhalt sollte für Ihre Zielgruppe einzigartig und interessant
- Weiters sollte der Artikel Ihrer Zielgruppe einen echten Mehrwert bieten und die Fragen der Leser beantworten.
- Für den Artikel selbst gilt: Eine klare, leicht erfassbare Struktur ist wichtig, um Personen zu animieren, den gesamten Artikel zu lesen. Dies bedeutet unter anderem kurze Absätze und Sätze, genügend Zwischenüberschriften – aber mehr dazu später.
- Aussagekräftige Überschriften sind ein weiterer Punkt, den man nicht unterschätzen sollte. Sie sind der erste Kontaktpunkt des Lesers mit Ihrem Beitrag und spielen bei den 2 Phasen „Scannen“ und „Überfliegen“ (Scan und Skim) eine wichtige Rolle. Tipps dazu finden Sie in unserem Artikel zum Thema griffige Überschriften formulieren.
- Setzen Sie ergänzende Medien sinnvoll ein – niemand beschäftigt sich gerne freiwillig mit einer endlosen Textwüste. Nutzen Sie Bilder, Diagramme, Videos etc. um Ihre Inhalte zu unterstützen.
„In 10 Schritten zu erfolgreichem Content Marketing„
- Welche Vorteile hat Content Marketing?
- Für welche Unternehmen eignet es sich?
- Wie startet man mit Content Marketing?
- Wie produziert man effektiv Inhalte?
4. So planen und recherchieren Sie Ihren ersten Artikel
Nachdem die Grundlagen klar sind, widmen wir uns also Ihrem ersten Artikel für den Corporate Blog.
Im 2. Schritt haben Sie sich bereits mit Ihrer Zielgruppe beschäftigt. Um nun mit den ersten Artikeln zu starten, überlegen Sie sich welche Themen Ihre Zielgruppe interessieren würden und welche Fragen sie dazu haben könnte.
Werden Sie sich selbst darüber klar, was Sie mit dem Artikel vermitteln möchten sowie was die grundlegende Message und der Mehrwert ist. Versuchen Sie sich in Ihre Zielgruppe hineinzuversetzen (darum helfen hier die zuvor definierten Personas). Stellen Sie sich selbst die Frage – wenn ich diese Persona wäre, würde ich persönlich es lesen wollen?
Schreiben Sie dann Ihre Artikel, beantworten Sie die Fragen und schaffen Sie mit dem geschriebenen einen Mehrwert. Haben Sie keine Angst davor, Ihr „kostbares Expertenwissen“ zu teilen. Wenn Ihr Unternehmensblog für die Zielgruppe wertvoll ist, werden Sie auch den entsprechenden Return on Investment erhalten.
5. Vergessen Sie die Keyword Recherche nicht!
Natürlich schreiben Sie den Artikel mit der Zielgruppe und dem Mehrwert im Kopf und nicht für Suchmaschinen.
Dennoch muss Ihr Artikel von Ihrer Zielgruppe gefunden werden und online führt hier kein Weg an Suchmaschinen vorbei. Um genau das zu erreichen ist es wichtig, die Keywords (Suchbegriffe) zu kennen, die von Ihrer Zielgruppe in Suchmaschinen gesucht werden.
Dieses Thema ist recht umfangreich und könnte Inhalt eines eigenen Artikels sein. Für den schnellen Einstieg, hier aber 2 simple Wege und ein kostenloses Tool direkt von Google, welches Sie dafür nutzen können.
Google Suggest
Jeder kennt diese Funktion, auch wenn sie vielleicht nicht als solche wahrgenommen wird. Die Rede ist von den vorgeschlagenen Suchanfragen die Sie erhalten, wenn Sie beginnen eine Suche in Google einzugeben.
Mit jedem Wort und Buchstaben den Sie eintippen, zeigt Ihnen Google verwandte Suchanfragen, die auch von anderen Personen bereits gesucht werden.
Google Related Searches
Eine weitere Quelle sind die „Google Related Searches.“ Wenn Sie nun eine Suche gestartet haben, finden Sie am Ende der ersten Suchergebnisseite weitere verwandte Suchanfragen zu Ihrer Suche, die Google für relevant hält und ebenso gängige Suchanfragen anderer Personen repräsentiert.
Google Ads Keyword Planer
Hierfür benötigen Sie zwar ein Google Ads Konto, jedoch müssen Sie keine aktive Kampagne haben um den Keyword Planer nutzen zu können. Zum einen verrät Ihnen dieser weitere, passende Suchanfragen, zum anderen bekommen Sie auch einen groben Hinweis auf das Suchvolumen der verschiedenen Suchbegriffe.
Nachdem Sie nun die Keywords festgelegt haben, stellt sich natürlich die Frage – was mache ich damit?
So verwenden Sie Keywords sinnvoll in Ihrem Artikel
Eventuell haben Sie schon mal den Begriff Keyword Dichte gehört? Wenn nicht – vergessen Sie ihn schnell wieder. Und falls doch – verabschieden Sie sich von der Idee, dass es genügt, einen Begriff X% mal im Text zu verwenden.
Das Konzept der Keyword Dichte ist längst überholt. Natürlich müssen die Keywords im Text vorkommen, ansonsten kann Ihr Artikel nicht dazu gefunden werden. Wenn es in Ihrem Artikel aber ehrlich um dieses Thema geht, sollte das Wort auch ganz natürlich öfters darin vorkommen. Verwenden Sie auch Synonyme, Einzahl, Mehrzahl und verwandte Suchbegriffe, um einen möglichst ganzheitlichen Artikel zum Thema zu schreiben.
Wenn es passt, bauen Sie das Keyword in die Überschrift ein – aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung gibt es noch eine ganz entscheidende Stelle, an der Ihr Keyword vorkommen sollte – mehr dazu später.
6. Legen Sie griffige Überschriften fest
Ich habe es zuvor schon erwähnt, jedoch sollte dieser Punkt nicht unterschätzt werden.
Finden Sie eine griffige Hauptüberschrift für Ihren Artikel. Diese sollte das Interesse der Zielgruppe wecken und eine klare Aussage darüber machen, was den Leser im Inhalt erwartet.
Klassische Tipps sind die Verwendung von den 4 W’s (Was, Warum, Wie, Wann), interessanter Adjektive (schnell, einfach, kostenlos, großartig, wichtig etc.) sowie von Zahlen (10 Tipps…, 3 gute Gründe…).
Stellen Sie sicher, dass nicht nur die Hauptüberschrift interessant klingt – auch der Text selbst sollte mit sinnvollen und interessanten Zwischenüberschriften klar strukturiert werden.
Und das führt uns auch schon zum 7. Tipp:
7. Strukturieren Sie Ihren Artikel für optimale „Lesefreundlichkeit“
Wie schon zuvor erwähnt, müssen Sie Ihren Artikel in interessanten Häppchen präsentieren. Wie bei so vielem muss es also nicht nur inhaltlich ansprechend sein, auch die Optik (bzw. Struktur) muss „sexy“ sein.
Wie Sie das erreichen? Mit diesen 5 Tipps:
- Verwenden Sie genügende Überschriften. Die Hauptüberschrift muss als <H1> gekennzeichnet sein. Wie in einem Buch oder einem längerem Word Dokument, unterteilen Sie nun den restlichen Text mit sinnvollen Zwischenüberschriften. Verwenden Sie dabei die Überschriften <H2>, <H3> etc. um für eine saubere Struktur zu sorgen.
- In der Kürze liegt die Würze? Wenn es um Sätze und Absätze geht, ein klares Ja. Versuchen Sie Sätzen kurz und prägnant zu formulieren. Auch Absätze sollten idealerweise aus nicht mehr wie 3-5 Sätzen bestehen.
- Verwenden Sie Listen und Aufzählungen. Diese helfen Information übersichtlich zu strukturieren und lockern den Text insgesamt auf.
- Verwenden Sie Bilder. Bilder helfen das Interesse des Lesers zu halten und lockern den Text ebenfalls auf. Achten Sie darauf, dass Sie keine großen Textpassagen ohne entsprechende Auflockerung haben.
- Verwenden Sie fett, kursiv und unterstrichen. Mit der fetten Markierung können Sie wichtige Punkte hervorheben und so die Aufmerksamkeit des Lesers steuern. Zusätzlich hilft es dem Leser in der Scan & Skim Phase, die Essenz vom Text zu erfassen. Kursiv und unterstrichen können Sie als zusätzliche Betonung für wichtige Konzepte verwenden, um den Text abwechslungsreicher zu gestalten.
8. Wie Sie Ihren Blog Artikel in 5 Minuten für Suchmaschinen optimieren
Zwar ist Suchmaschinenoptimierung ein umfangreiches Thema – dennoch gibt es den einen, geheimen Tipp, mit dem Sie die Chancen auf gute Rankings für Ihren Corporate Blog unheimlich erhöhen. Na gut, so wirklich geheim ist er wohl nicht – dennoch wird er oft ignoriert oder vergessen.
Die Rede ist von dem Title und der Meta Description. Klingt kompliziert? Ist es nicht. Jede Inhaltsseite hat einen „Title“, der definiert worum es im Inhalt geht. Dieser ist im Inhalt nicht sichtbar, wird jedoch z.B. im Browserfenster angezeigt. Die Wörter die darin vorkommen sind ein wichtiger Ranking Faktor für Google.
Die Meta Description besteht aus den 2-3 Zeilen, welche Sie in den Google Suchergebnisseiten (SERPs) direkt unter der blauen Überschrift sehen. Der Inhalt dieser Beschreibung wird über die sogenannte Meta Description definiert und ist auf der Seite selbst ebenfalls nicht sichtbar.
Verwenden Sie z.B. WordPress, können Sie diese 2 Punkte ganz einfach mit dem kostenlosen SEO by Yoast Plug-in optimieren. Dies sieht dann folgendermaßen aus:
Sie erhalten eine Vorschau, die das Suchergebnis aufgrund Ihres Titles und Ihrer Meta Description aussehen würde. Klicken Sie auf den blauen Title oder auf die Beschreibung, können Sie diese bearbeiten.
Was Sie bei der Optimierung Ihres Titles und der Meta Description beachten sollten, finden Sie in diesen beiden Artikeln von Sistrix:
- https://www.sistrix.de/frag-sistrix/onpage-optimierung/title-element-title-tag/wie-sieht-der-optimale-title-einer-webseite-aus/
- https://www.sistrix.de/frag-sistrix/onpage-optimierung/meta-element-meta-tag/wie-sieht-die-optimale-meta-description-aus/
9. Sorgen Sie für eine gute Verlinkung
Verlinken Sie in Ihrem Artikel zu relevanten Inhalten, Angeboten und anderen Artikeln auf Ihrem Unternehmensblog um den User entweder gezielt zur gewünschten Handlung zu führen oder um ihm weitere Informationen zu vermitteln und so länger auf der Website zu halten.
Auch relevante externe Verlinkungen auf hochwertige Informationsquellen wie z.B. Wikipedia helfen nicht nur dem Leser, sondern sind auch für Google ein positives Signal.
10. Content Seeding – So ernten Sie die Früchte Ihrer Arbeit
Wenn Sie alle Schritte befolgt haben, sollten Sie jetzt einen hochwertigen Artikel auf Ihrem Blog veröffentlicht haben. Ist die Arbeit damit getan? Nein. Ein wichtiger Faktor für den Erfolg stellt das sogenannte „Content Seeding“ dar.
Damit gemeint ist das gezielte verbreiten von Inhalten (Seeding = Säen) im Internet. Den Artikel nur auf dem eigenen Blog zu veröffentlichen wird nur minimalen Erfolg haben. Ihre nächste Aufgabe besteht darin, Ihre Zielgruppe mit dem Artikel zu erreichen.
Hier haben Sie 3 Möglichkeiten:
- Owned Media
- Paid Media
- Earned Media
Mit Owned Media sind alle Kanäle gemeint, die Sie selbst mit Inhalten beliefern können. Das wäre z.B. Ihr Blog, Ihre Website, Social Media Kanäle, Business Netzwerke wie Xing und LinkedIn etc. Im weiteren Sinne könnte dies auch Ihr E-Mail Newsletter sein, Ihr Direkt Marketing sowie Ihr Firmenmagazin.
Paid Media umfasst alle klassischen (online) Werbekanäle, also z.B. Facebook Ads, Google Ads aber auch bezahlte PR Beiträge, Radiowerbung, Fernsehwerbung etc.
Earned Media wäre der klassische PR/Presse Bereich, also eine „verdiente“ Berichterstattung. Dies könnte von anderen Blogs, Zeitschriften, Netzwerken, Foren etc. sein.
Sie sehen also, auch in diesem Bereich kann man viel investieren. Leider kommt dieser oft zu kurz. Natürlich hat nicht jeder ein riesen Budget, um die Inhalte im großen Stil zu verbreiten. Auf jeden Fall sollte der Artikel auf allen „Owned Media“ Kanälen verbreitet werden. Auch im Bereich Paid Media mit gezielten Facebook und Google Ads kann man mit relativ kleinem Budget für mehr Verbreitung sorgen.
Fazit: Mit diesen 10 Schritten haben Sie einen klaren Fahrplan, um Ihren Corporate Blog erfolgreich ins Leben zu rufen und zu betreiben. Frohes Bloggen!
Sie benötigen Unterstützung bei der Umsetzung Ihres Corporate Blog? Kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gerne!
Veröffentlicht am 7. November 2018
, aktualisiert am 14. November 2023