Fact Check von CMS Systemen: Basics, Nutzen und Tücken

Beschäftigt man sich damit, eine Website zu erstellen, kommt man um einen Begriff nicht herum: CMS. Doch was ist eigentlich ein CMS? Welche gibt es? Was sind die Vor- und Nachteile der verschiedenen Systeme? Und worauf sollte man bei der Wahl des CMS achten? Diesen und weiteren Fragen widmen wir uns in diesem Artikel.

Post Author: Clemens Graf

Verfasst von: Clemens Graf

Lesezeit: ca. 9 min

blauer Roboter

First thing first. Was ist ein CMS System?

CMS steht für Content Management System und bezeichnet eine Software (System), die zur Verwaltung und Bearbeitung der Inhalte einer Website verwendet wird. Durch ein CMS ist es einem Redakteur möglich, sich in das System einzuloggen und Änderungen an Inhalten, wie Texten und Bildern vorzunehmen, ohne den Code der Website verändern zu müssen.

Wie funktioniert ein CMS?

Die gängigste Form der Content Management Systeme funktioniert mit einer oder mehreren Datenbanken. Die Inhalte der Website (Texte, Bilder etc.) werden in einer Datenbank gespeichert und zusätzlich gibt es sogenannte Templates, welche die Struktur der Inhaltsseiten definieren. Die Inhalte der Datenbank werden dem Template entsprechend in einer bestimmten Form dargestellt und angezeigt.

Dabei werden die einzelnen Inhaltsseiten, die ein Besucher aufruft, jedes Mal dynamisch erstellt. Der Ablauf ist wie folgt:

  1. Ein User möchte z. B. die Seite „Produkte“ aufrufen und klickt darauf.
  2. Nun wird eine Anfrage an den Webserver geschickt, auf dem die Website gespeichert ist. Das definierte Template wird gefunden und die entsprechenden Inhalte für die Produktseite aus der Datenbank abgerufen, um das Template mit diesen Inhalten zu befüllen und so die eigentliche Inhaltsseite zu generieren.
  3. Ist die Inhaltsseite generiert, wird sie dem Besucher ausgeliefert.
CMS System: Darstellung Template, Inhalt und Datenbank

Somit wird bei jedem Aufruf einer Inhaltsseite diese erst neu auf dem Webserver zusammengebaut und danach ausgeliefert. Eine Website mit CMS hat also ohne weitere Maßnahmen eine wesentlich schlechtere Ladezeit, als eine statische Website ohne CMS.

Natürlich gibt es dafür jedoch eine gängige Lösung. Das sogenannte Caching. Beim Caching werden die einzelnen Inhaltsseiten der Website bereits vorab am Webserver zusammengebaut und zwischengespeichert. Ruft ein User nun die Seite „Produkte“ auf, muss nicht zuerst in der Datenbank nachgeschaut und die Seite generiert werden – der Besucher bekommt die bereits generierte Inhaltsseite sofort ausgeliefert.

[Gut zu wissen]
Nicht jedes CMS hat von Haus aus eine Caching Funktion integriert. Das beliebte CMS WordPress hat z. B. kein Caching in der Basisinstallation. Natürlich gibt es dafür viele Erweiterungen, die installiert und eingerichtet werden können, um die Caching Funktion zu ergänzen. Andere Systeme, wie z. B. Typo3, bringen die Caching Funktion von Haus aus mit sich. Achten Sie also bei Ihrer Website darauf, dass Sie ein aktives Caching haben.

Welche Vorteile bietet ein CMS?

Einfache Bearbeitung der Inhalte

Einer der Hauptvorteile besteht natürlich darin, dass Redakteure der Website Änderungen an den Inhalten vornehmen können, ohne Programmierkenntnisse zu haben. So lassen sich Texte und Bilder leicht ändern, aber auch komplett neue Inhaltsseiten und Menüpunkte erstellen. Dies bietet dem Websitebetreiber Flexibilität bei seinen Inhalten und natürlich auch eine Kostenersparnis, da er für diese Änderungen keinen Programmierer beauftragen muss.

Mit dem Editor-Modus kann man ganz einfach die Texte bei einem CMS Sytem ändern

Wie zu Anfang schon erklärt, sind die Inhalte in einer Datenbank gespeichert, das Layout wird in den Templates definiert. Durch diese Trennung können nicht nur flexibel neue Inhalte erstellt werden – auch das Layout kann jederzeit geändert werden, ohne jede einzelne Inhaltsseite überarbeiten zu müssen.
Hat man z. B. eine Website mit 100 Inhaltsseiten und man möchte das Layout der Inhaltsseiten ändern, so müsste man bei einer statischen Website 100 mal die gleiche Änderung machen. Bei einem CMS hingegen ändert man die Struktur im entsprechenden Template und die Sache ist erledigt.

Vielseitige Funktionen mit Plugins / Module

CMS bringen von Haus aus bereits viele Funktionen mit sich. Ebenso gibt es je nach System extrem viele Erweiterungen, die nach Belieben installiert werden können. Egal ob Log-in Bereich, Forum, Blog, News-Bereich, Bildergalerie, Mehrsprachigkeit, Suchfunktionen etc. – für fast jeden Wunsch gibt es bereits eine passende Erweiterung, die installiert und angepasst werden kann. Diese Erweiterungen werden Module bzw. Plugins genannt.

Hat ein CMS auch Nachteile?

Natürlich bringt ein CMS auch gewisse Nachteile mit sich, wobei es in der Regel für jeden Punkt entsprechende Abhilfen gibt.

Beachten Sie die Sicherheit

Einer der ersten Punkte ist natürlich die Sicherheit der Website selbst. Während bei einer statischen Website oft nur einfache HTML-Files am Server liegen, besteht das CMS aus einer oder mehreren Datenbanken, Skripten usw. Dadurch bietet sich Hackern eine wesentlich größere Angriffsfläche. Mit entsprechenden Maßnahmen kann die Sicherheit eines CMS jedoch enorm erhöht werden. Vorsicht ist geboten, wenn man sich selbst als Laie ein CMS installiert. Hier werden oft grundlegende Fehler gemacht, wodurch die Website schnell unsicher ist.

Ladezeit kann mit Caching verringert werden

Wie am Anfang des Artikels schon erklärt, hat ein CMS eine höhere Ladezeit, im Vergleich zu statischen Websites. Dies kann jedoch durch entsprechende Caching Lösungen ausgeglichen werden.

Updaten Sie das CMS und die Plugins regelmäßig

Ein CMS sollte regelmäßig upgedated werden. Nicht nur das CMS selbst, sondern auch die verwendeten Plugins werden laufend weiterentwickelt. Als Website-Betreiber muss man das CMS und die Plugins somit regelmäßig updaten (lassen), denn viele Updates schließen auch aufgetauchte Sicherheitslücken.

Unterschiede von CMS Systemen

Welche Arten von CMS gibt es?

1. CMS mit Datenbank

Wie bereits erwähnt, arbeiten herkömmliche CMS, zu denen auch WordPress, Joomla, Drupal und TYPO3 gehören, mit angeschlossenen Datenbanken. Das heißt, sämtliche Inhalte werden in einer extra eingerichteten Datenbank abgelegt.

2. Flat-File Content Management Systeme

Als Alternative zu den herkömmlichen CMS, die mit angeschlossenen Datenbanken arbeiten, gibt es die sogenannten Flat-File-Systeme. Diese legen die Inhalte der Website als einfache Dateien ab, so dass sie ohne eigene Datenbank auf dem Server auskommen. Somit sind Backups, Live-Gänge oder Umzüge ebenfalls schnell durchgeführt.

3. Statische Website-Generatoren

Neben den Content Management Systemen mit oder ohne Datenbank gibt es auch statische Website-Generatoren. Diese werden nicht wie herkömmliche CMS mit Inhalten gefüllt. Jedes Mal, nachdem eine Änderung erfolgt ist, erstellt das System statische HTML-Dateien und generiert die Seite neu. Die Seiten sind also statisch und weisen eine hohe Performance auf. Grundsätzlich sind solche Generatoren eher etwas für professionelle User, doch wird die Bedienung durch zusätzliche Services und Administrator-Oberflächen immer leichter.

Die gängigste Variante ist mit Abstand die erste, für gewisse Anwendungsfälle könnte aber auch eine der anderen beiden Arten seine Vorteile haben.

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Open Source vs. kommerzielle Lizenz

Ein weiterer großer Unterschied in den CMS besteht darin, ob das System Open Source oder proprietäre Software ist.

Zahlreiche Content-Management-Systeme werden von großen Projekt-Communitys quelloffen zur Verfügung gestellt. Bei dieser sogenannten Open-Source-Software ist der Programmcode frei zugänglich und kann prinzipiell von jedem eingesehen werden. Nutzer haben somit die Möglichkeit, Veränderungen, Verbesserungen und Erweiterungen vorzunehmen und das CMS an individuelle Anforderungen anzupassen. Alle gängigen Systeme wie WordPress, Typo3, Joomla, Drupal etc. sind Open Source Systeme.

Das Gegenteil wäre eine proprietäre Lösung. In diesem Fall wird das CMS von einem bestimmten Unternehmen entwickelt und in der Regel als kommerzielles Produkt vertrieben. Der Einsatz proprietärer Content-Management-Systeme ist meist mit dem Erwerb einer kostenpflichtigen Lizenz verbunden. Der Quellcode ist Anwendern nicht zugänglich. Große Tech-Unternehmen wie Adobe, IBM oder Oracle bieten hier Lösungen für Konzerne mit entsprechend umfangreichen Funktionen, aber auch mit hohen Kosten. Zusätzlich gibt es auch kostenpflichtige CMS für kleinere Websites mit erschwinglichen Lizenzgebühren.

Bei Open-Source-Software fallen in der Regel keine Lizenzkosten an. Solche Lösungen sind für Unternehmen somit vor allem wirtschaftlich attraktiv. Ebenso ist man nicht an ein spezielles Unternehmen gebunden und kann das System flexibel vom gewünschten Anbieter weiterentwickeln lassen.

Fazit: Content Management Systeme bieten viele Vorteile und machen die Wartung und die Bearbeitung von Inhalten auch für weniger technisch versierte Mitarbeiter möglich. Für welches System Sie sich entscheiden sollten, hängt vom Umfang und den Anforderungen sowie den gewünschten Features Ihrer Website ab.

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Veröffentlicht am 15. Mai 2019

, aktualisiert am 14. November 2023

Vorstellung: Clemens Graf

Clemens Graf

Clemens Graf ist Gründer & CEO der Werbeagentur inconcepts marketing Gmbh. Seit vielen Jahren ist er ebenfalls intensiv im Bereich online Marketing und Brand Building unterwegs und berät mit seinem Know-How sowohl nationale als auch internationale Unternehmen, um die Potenziale der digitalen Medien vollständig zu nutzen.

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