Clubhouse: Ein neuer Spieler mischt mit

Clubhouse ist der neueste Hype aus der Social Media Welt. Dabei handelt es sich um eine Audioonly-App, bei der man sich aktiv an Diskussionen zu einem bestimmten Thema beteiligen bzw. auch nur als stiller Zuhörer fungieren kann. Bereits seit einiger Zeit gehört Clubhouse in den USA zu den wichtigen Sozialen Netzwerken. In Europa ist die App allerdings noch weniger etabliert und hat Ende Januar erstmals für Furore gesorgt. In diesem Artikel möchten wir erklären, was es also genau mit Clubhouse auf sich hat und wie die Plattform funktioniert. Sollten Sie sich mit dem Netzwerk auseinandersetzen oder wird dieser Trend bald wieder am Horizont verschwinden?

Post Author: Clemens Graf

Verfasst von: Clemens Graf

Lesezeit: ca. 6 min

Frau tippt etwas auf dem Handy

Diese Themen werden behandelt

Was ist Clubhouse?

Clubhouse wurde 2020 von Paul Davison und Rohan Seth mit ihrem Start-up Alpha Exploration Co. in den USA entwickelt. Erst vor Kurzem aber entstand ein regelrechter Hype um die Plattform im deutschsprachigen Raum.

Die App punktet als Soziales Medium durch ein vollkommen neues Konzept: Keine Posts, keine Likes und keine Kommentare. Das Netzwerk basiert ausschließlich auf der Möglichkeit, Diskussionen zu einem konkreten Thema führen zu können. Man kann dabei entweder als aktiver Teilnehmer auftreten oder aber, den Gesprächen wie bei einem Live-Podcast gespannt zuhören.

Im Grunde ist Clubhouse also eine Art Chatroom, in dem echte Gespräche mit bekannten oder unbekannten Personen stattfinden. Was erstmal nicht sonderlich innovativ klingt, birgt allerdings hohes Potenzial.

Viele fragen sich, was tatsächlich hinter diesem Trend steckt und ob man sich mit der App genauer beschäftigen sollte. Sehen wir uns also im Folgenden an, wie man denn überhaupt aktiv werden kann.

Clubhouse Einladung erhalten

Clubhouse hat sich einen der ältesten Marketing-Tricks der Welt zunutze gemacht. Der Hype ist vor allem auf die Exklusivität dieses „Clubs“ zurückzuführen. Denn nicht jeder Nutzer kann die App einfach downloaden, ein Profil erstellen und beginnen zu posten – in diesem Fall eher losquatschen. Um sich registrieren zu können, benötigt man nämlich erst eine Einladung, wie es sonst nur in den exklusivsten Clubs der Fall ist.

Beispielsweise kennt man dieses Prinzip bereits vom Online-Händler BestSecret, welcher über 3.000 verschiedene Designermarken vertreibt und damit wirbt, nur eine geschlossene Shopping-Community zu besitzen. Auch hier kann man sich ausschließlich mittels Einladung anmelden.

Als Nutzer kann man auch nicht unendlich viele Einladung ausschicken. Jedes Mitglied kann zunächst nur zwei weitere Personen einladen. Damit kreiert Clubhouse künstlich und durchaus simpel ein starkes Verlangen unter ihrer Zielgruppe.

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Guter Tipp: Auf Telegram entstand bald die Gruppe „Doppelgänger Podcast Clubhouse Schleuserbande“, benannt nach dem gleichnamigen Podcast, der die App in einer Episode vorstellte. In dieser Gruppe werden Einladungen zur Plattform verteilt. Die Nutzer registrieren und verpflichten sich, ihre Einladungen an andere Mitglieder der Telegram-Gruppe weiterzugeben. Diese Strategie bedeutete ein exponentielles Wachstum, infolgedessen sich unzählige Nutzer auf Clubhouse anmeldeten.

Was macht Clubhouse so populär?

Gründe für die steigende Popularität gibt es viele. Die Exklusivität ist wohl einer der prägnantesten. Jedoch kündigten die Gründer bereits an, dass Clubhouse in Zukunft für jeden zugänglich sein soll. Stellt sich nur die Frage wann.

Weitere Argumente sind…

Bekannte Persönlichkeiten

Vor allem Stars und Influencer, die ihre Meinung auf Clubhouse kundtun, sorgten für die schnelle Bekanntheit und Beliebtheit der Plattform. Persönlichkeiten, wie Thomas Gottschalk, Joko Winterscheidt, Ashton Kutcher und sogar Oprah Winfrey haben sich bereits öffentlich auf Clubhouse geäußert. Wer möchte nicht gerne diesen großen Stimmen lauschen?

Der FOMO-Effekt

Der sogenannte FOMO-Effekt ist ein Phänomen, welches die Angst beschreibt, etwas zu verpassen – “Fear Of Missing Out”. Genau dies lässt sich auch bei der neuen Sozialen Plattform Clubhouse beobachten. Jeder möchte vom Know-How der anderen Mitglieder profitieren und auf keinen Fall den Hype verpassen. Als Android-Nutzer ist es sogar gar nicht möglich, die App herunterzuladen.

Corona beeinflusst Nutzerverhalten

Man kann es langsam nicht mehr hören. Dennoch entspricht es der Wahrheit: Die derzeitige Pandemie beeinflusst unser Nutzerverhalten nachhaltig. Offline Veranstaltungen gibt es so gut wie keine mehr. Stattdessen vermehren sich die online Angebote und die Nutzer sind dankbar. Sich am Samstagnachmittag einer Live-Diskussion mit Experten zu widmen ohne dabei das Haus verlassen zu müssen, klingt, in Zeiten wie diesen, doch nach einem wahr gewordenen Traum.

Scharfe Kritik an Clubhouse

Klingt bis jetzt alles schön und gut. Allerdings wurde bereits scharfe Kritik am Netzwerk geübt. Tatsächlich ist der größte Kritikpunkt der Datenschutz. Um sich erfolgreich zu registrieren, benötigt die App Zugriff auf die gesamten Kontakte. Außerdem werden sämtliche Gespräche mitgeschnitten ohne sich hierfür ausdrücklich Erlaubnis einzuholen.

Die Aufzeichnungen sollen mit Ende der Diskussions-Runde wieder gelöscht werden. Jedoch wird das Gespräch gespeichert, wenn eine Beschwerde wegen Missbrauch eingereicht wird. Ziel des Ganzen ist es, rassistische oder sexistische Verstöße aufzudecken.

Des Weiteren wurde mit der Plattform bereits viel Schindluder betrieben. Von Hassreden über zahlreiche Belästigungen wurden schon diverse Beschwerden an Clubhouse gesendet. Gegen dieses Thema gehen zurzeit viele Soziale Netzwerke vor. Also muss sich auch Clubhouse schleunigst darum bemühen, dass dieses Problem nicht zu einem bestehenden wird.

Bis jetzt reagierte das Medium mit dem Definieren eigener Community-Guidelines sowie mit einer neuen Meldefunktion bei Verstößen gegen diese. Dieser Schritt scheint gute Ergebnisse zu erzielen.

Fazit: Clubhouse hat den momentanen Kommunikations-Trend rechtzeitig erkannt und mit der Plattform ein Medium geschaffen, das seinen Mitgliedern zahlreiche Vorteile und Möglichkeiten bietet. Vor allem als Fachkraft im digitalen Bereich profitiert man von dem kollektiven Wissen der Gesprächsrunden. Da man sich nicht auf Veranstaltungen und Seminaren weiterbilden kann, erhält man mit Clubhouse eine kostenlose Option, Neues zu lernen und Experten zu lauschen. Auch das Suchtpotenzial ist enorm hoch, berichten viele Nutzer. Ein sinnvoller Zeitvertreib mit dem Gefühl, Teil einer aktiven und offenen Community zu sein!

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Veröffentlicht am 5. Mai 2021

, aktualisiert am 14. November 2023

Vorstellung: Clemens Graf

Clemens Graf

Clemens Graf ist Gründer & CEO der Werbeagentur inconcepts marketing Gmbh. Seit vielen Jahren ist er ebenfalls intensiv im Bereich online Marketing und Brand Building unterwegs und berät mit seinem Know-How sowohl nationale als auch internationale Unternehmen, um die Potenziale der digitalen Medien vollständig zu nutzen.

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